Curiox bietet Kindern eine spannende, bildschirmfreie Alternative zu Videospielen. Das Regensburger Start-Up verbindet Lernspaß und Abenteuer in einem einzigartigen Spielkonzept.
Videos und Spiele auf Handy, Tablet und Computer üben bereits auf Kinder eine magische Anziehung aus. Schon kleine Kinder verbringen mehr Zeit vor Bildschirmen als von Expert:innen empfohlen. Eltern dagegen möchten am liebsten eine sinnvolle Beschäftigung mit Lern-Effekt in der realen Welt. Die Regensburger Gründer:innen Leonie Illing, Robin Karl und Max Hantschel wollen mit ihrem Team die Wünsche von Kindern und Eltern in Einklang bringen und eine bildschirmfreie Alternative fürs Kinderzimmer auf den Markt bringen. Ihr Ziel: Spielspaß und Sinngehalt vereinen, um die Kindesentwicklung langfristig und positiv zu beeinflussen.
Curiox entwickelt ein Lern-Spiel-Konzept, das auf der technologisierten Spielfigur CURi basiert, die zum Leben erwacht, kommuniziert und gemeinsam mit dem Kind auf Abenteuerreisen geht. Durch die Technik und die Spielsoftware in der interaktiven Spielfigur, erkennt CURi ihre Ausrichtung im Raum und die spielerischen Bewegungen, die das Kind mit ihr macht und gibt multisensorisches Feedback über Audio, farbiges Licht und Vibration aus.
Abenteuer und Entscheidungsfreiheit
Die Spiellogik lässt Abenteuergeschichten entstehen, deren Verlauf das Kind durch eigene Entscheidungen bestimmt. Die auftretenden Rätsel und Herausforderungen werden mit der interaktiven Bewegungssteuerung gelöst. Das Kind versetzt sich als Hauptcharakter in die Figur, was den Bezug zum Erlebten verstärkt und das Verinnerlichen der Inhalte fördert. Diese können von sozialen Kompetenzen bis hin zu klassischen Lerninhalten reichen. Die Spielinhalte sind über eine Eltern-App austausch- und erweiterbar. Durch die wechselnden digitalen Inhalte lassen sich die Spielinhalte auf verschiedene Altersgruppen wie Schulkinder, Erwachsene und Senioren anpassen. So sind zukünftig auch Anwendungen als Lern- oder Therapiespielzeug denkbar.
Curiox (damals noch unter dem Namen „Lori“) entwickelte sich aus einer Idee von Leonie und Robin, die sich im Masterstudium „Digital Entrepreneurship“ an der OTH Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg kennenlernten und fachlich von Prof. Dr. Sevim Süzeroglu-Melchiors begleitet werden. Für das Gründungsvorhaben haben sie unter anderem das EXIST-Gründungsstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz erhalten, das durch den Europäischen Sozialfonds kofinanziert wird. Zusammen mit ihrem Team arbeiten sie aktuell an der kontinuierlichen Optimierung ihres Prototypen und führen Nutzertests mit Vorschulkindern durch.
Drei Fragen, drei Antworten zur Unternehmensgründung mit Familie – Interview mit Robin Karl, Mitgründer von Curiox
Robin ist neben seiner Rolle als Co-CEO für den Bereich Marketing und Vertrieb zuständig. Als zweifacher Papa versteht er zudem die Ziel- und Käufergruppe von CURIOX.
Du hast deinen Angestellten-Job eingetauscht gegen das eigene Start-Up. Im Rückblick: Was ist besonders, wenn man als Elternteil eine Geschäftsidee hat und eine Firma gründen möchte? Auf was müssen Eltern besonders achten?
Robin Karl: Als Elternteil trägt man Verantwortung für die Familie, was die Gründung besonders macht - auch unter finanziellen Aspekten. Zeitmanagement wird zur größten Herausforderung, da man die Bedürfnisse der Kinder und die Anforderungen des Unternehmens gleichzeitig bewältigen muss. Familie und Kinder können aber genauso besonderer Ansporn und Rückhalt sein.
Was empfiehlst du speziell Müttern und Vätern, die ein Unternehmen gründen wollen?
Es ist wichtig, ein starkes Netzwerk aufzubauen, sich realistische Ziele zu setzen und sich zusammen mit dem eigenen näheren Umfeld einen Plan zu machen, wie das Gründungsvorhaben zeitlich und finanziell umgesetzt werden kann. Zeitblöcke für Arbeit und Familie sind wichtig. Ein finanzielles Polster und Fördermöglichkeiten helfen v.a. in der Anfangsphase.
Was braucht es deiner Meinung nach, damit mehr Eltern den Schritt in die Selbstständigkeit wagen?
Gezielte finanzielle Unterstützung und flexible Kinderbetreuungsangebote für Eltern, die diesen Schritt wagen wollen. Zusätzlich wären Mentorenprogramme und Netzwerke speziell für Eltern hilfreich, um Erfahrungsaustausch und Unterstützung zu fördern.