Großeltern, Institutionen und Organisationen

Omas beste Klimarezepte: Nachhaltigkeit ist machbar

von Cornelia Wabra (Omas for Future / Regionalgruppe Regensburg)

Zurück

Verzicht als Vorbild – unsere Enkel zeigen uns, dass es möglich ist, nachhaltig zu leben: Im neuen Jahr 2024 können wir alle mit kleinen Schritten große Veränderungen bewirken.

Ehrlich gesagt, ich habe eine Vorliebe für modische Anziehsachen. Mit meinen drei Buben konnte ich diese Leidenschaft nicht so ganz ausleben. Aber jetzt habe ich drei Enkeltöchter und liebe es, auf Urlaubsreisen, in italienischen Städten fetzige Klamotten für sie zu suchen. Nicht irgendwelchen Ramsch und auch keine Desginerstücke, sondern richtig tolle Pullis, Sommerkleidchen, Kapperl, Regenmäntelchen, was es halt alles so gibt. Und nebenbei: ich finde, in Regensburg fehlt ein Geschäft mit trendige, bezahlbaren Klamotten für Kinder zwischen 6 und 14 Jahren.

Neulich hab ich meiner größeren Enkeltochter eine Wollmütze mit Bommel aus Trento mitgebracht. Sie hat ihr gut gefallen aber sie hat festgestellt „Oma, jetzt hab ich zwei Bommelmützen“. Kannst Du doch im Winter brauchen, hab ich geantwortet. Vor zwei Jahren hab ich ihr einen Gürtel mit Strasssteinen geschenkt, den sie fast immer trägt. Heuer wollt ich ihr zu Weihnachten einen neuen kaufen. Meine Enkelin hat gesagt „Oma, ich hab ja noch den einen, der reicht“.

Alle reden immer davon, wir müssen verzichten, damit wir die Klima- und Umweltziele einigermaßen einhalten. Wenn ich meiner Enkelin zuhöre, dann verzichtet sie grad auf nichts. Sie hat anscheinend eine gesunde Sichtweise auf das, was sie braucht und gerne mag. Ich denke mir manchmal, wir haben das in unserem reichen Land verlernt.

Positive Beispiele regen zum Nachahmen an

Neulich hatten wir wieder einen Infostand in der Stadt, haben die Passanten mit unserem Müll (Vermeidungs-) spiel angesprochen. Auf die Quizfrage, „wie/wo entsorgen Sie Speiseöl“ antwortete eine ältere Frau „gar nicht, ich brauche es auf“. Auf unsere Nachfrage „na ja, wir meinen gebrauchtes Speiseöl z.B. nach dem Frittieren“ sagt sie „ich frittiere nix“. Nächste Frage „wir/wo entsorgen sie Bücher“ antwortet sie „gar nicht, ich bringe sie zum Flohmarkt“. Dann wollten wir ihr ein Stoffsäckchen schenken zum Einkaufen darauf antwortet sie „die nähe ich mir schon lange aus alten Kleidern selber“. Ich denke mir, sie hat ja so recht, warum tun wir es nicht alle. Positive Beispiele regen zum Nachahmen an, im Kleinen wie im Großen.

Deutschland ist ein reiches Land – auch mit zu vielen armen Leuten, ich weiß. Sie sind zum Verzicht auf vieles, was unser reiches Land ermöglicht, gezwungen. Und die Reichen, Wohlhabenden verursachen durch ihre Lebensweise, Reisen, Mobilität, Energieverbrauch, Ernährung viel mehr CO2 und Umweltverschmutzung als die mit weniger Geld.

Gute Vorsätze fürs neue Jahr

Fakt ist: Was die CO2 Emissionen betrifft, stehen Länder wie China und Indien ganz vorne. Das wird uns immer wieder entgegen gehalten, wenn wir dazu ermuntern, bei uns selber anzufangen. Und die Einhaltung der Klimaziele in Bayern, in Deutschland anmahnen. „Trotzdem liegt der Pro-Kopf-Ausstoß in Indien mit zwei Tonnen pro Einwohner deutlich unter dem globalen Durchschnitt. In Deutschland verursacht jede Einwohnerin, jeder Einwohner im Schnitt acht Tonnen CO2/Jahr. In den Vereinigten Emiraten … sind es rund 26 Tonnen pro Kopf“ (SZ, 7.12.2023).

Es lohnt sich, vor der eigenen Haustüre zu kehren. Und es ist leicht machbar, wie die Beispiele von meiner Enkelin und der älteren Frau zeigen. Die Bürgerinnen und Bürger, die Politikerinnen und Politiker, die Politik muss es nur ernsthaft wollen und zeigen, wie es geht. Oder wie es Axel Hacke in einem anderen Zusammenhang so treffend feststellt: „Ich änderte … mein Leben, ein bisschen jedenfalls. Man kann es ja tun, jederzeit“ (SZ Magazin 8.12.2023)

Auf geht`s im neuen Jahr 2024. Ein paar gute Vorsätze können wir doch locker einhalten.

PS: am 13.12. wurde Reni Starkmann-Polz mit einem der Klimapreise 2023 der Stadt Regensburg ausgezeichnet und mit ihr die hiesige Regionalgruppe der Omas for Future. Honoriert wurde das private und gesellschaftliche Engagement fürs Klima. Dem Wunsch von Umweltbürgermeister Artinger, wir sollen dran bleiben, kommen wir sicher und gerne nach.

Zurück