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Vision Schule: "Lernen im Leben" auf dem Bauspielplatz

Michael Straube

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An der Regensburger Pestalozzi Mittelschule wurde im vergangenen Schuljahr das das Projekt „Lernen im Leben“ eingeführt. Der Bauspielplatz der Regensburger Eltern wird dabei an zwei Tagen ein außerschulischer Lernort für die Schüler:innen.

Nicht erst durch die Corona-Krise ist deutlich geworden, dass sich die Ansätze für Bildung und Lernen – insbesondere auch im Bereich der Schulen – verändern müssen. Neben der Notwendigkeit der digitalen Weiterentwicklung haben die vergangenen Monate mit Distanzunterricht vor allem gezeigt, wie wichtig das Soziale, das Zwischenmenschliche und der Lernraum für ein erfolgreiches und motivierendes Lernen ist.
In der aktuellen Bildungspolitik wird die Schule selbst – als Institution und Gebäude – als wichtigster Lernraum angesehen. Dabei neigen die Institution Schule und das Lernen bisher leider noch dazu, sich selbst zu genügen und dabei das Lernen im und fürs Leben zu vernachlässigen. „Gute Bildung“ ist aber mehr und verlangt ein Umdenken und das Beschreiten neuer innovativer Wege. Genau das passiert jetzt in der Pestalozzi Mittelschule.

Beim Projekt "Lernen im Leben" verlassen die Scüler:innen ihre gewohnte Lernumgebung und lernen außerhalb der Klassenräume.

Im vergangenen Schuljahr wurde dort das Projekt „Lernen im Leben“ eingeführt und heuer wird es umgesetzt und erweitert. Ab der 5. Jahrgangsstufe werden regelmäßige Projekttage eingeführt und in den Schulalltag integriert. Dabei gibt es Draußentage, Aktivtage und Pädagogische Tage, jede der Kategorien mit unterschiedlichen Inhalten und Zielsetzungen. Das Konzept von „Lernen im Leben“ beinhaltet einen Wissens- und Kompetenzerwerb in außerschulischen Lernorten. Es versteht diese „Draußentage“ nicht als Ausflüge, sondern als elementaren Baustein der Lernens. So erkunden die Schüler:innen die Artenvielfalt einer Waldwiese oder das Stadtviertel, besuchen Handwerks- oder Industriebetriebe und führen Experimente mit Studierenden an der Universität durch. Schulgruppen besuchen Museen, Theater, Gedenkstätten oder soziale Einrichtungen. So findet Lernen zwar außerhalb des Schulgebäudes, jedoch dennoch im Rahmen des schulischen Bildungs- und Erziehungsauftrages statt.

Lerninhalte ergänzen und befördern

Es gibt eine „Draußen-Klasse“, die wöchentliche Exkursion unternimmt, für alle Klassen gibt es in regelmäßigen Abständen Exkursionen zu außerschulischen Lernorten, Kursen oder Workshops. Begleitet werden die Schüler:innen dabei nicht nur von ihren Lehrer:innen und Begleitpersonen, sondern auch von entsprechen Fachpersonen, Referent:innen, Trainer:innen und Künstler:in-nen. So können wichtige Kompetenzen erlernt werden, die die Schüler:innen auch abseits der Schule benötigen. Das Projekt soll dabei den vom Lehrplan vorgegebenen Fächerkanon und seine Inhalte nicht ersetzen, es soll ihn ergänzen und befördern. Selbstverständlich werden die Lerninhalte des Lehrplans vollständig abgedeckt.

Schüler:innen, die ihre gewohnte Lernumgebung verlassen, sind meist motivierter und die Fragen, die sich ihnen aufdrängen, interessieren sie oft weit mehr als im normalen Unterricht. Die Schüler:innen dürfen etwas bau- en, produzieren oder entwickeln. Von dieser mit bedeutsamen Themen profitieren sie langfristig und ihre intrinsische – also ihre eigene, innere Motivation – wird gezielt gefördert. Der Verein der Regensburger Eltern e.V. freut sich sehr, bei diesem innovativen Projekt von Anfang an dabei zu sein. Unser Bauspielplatz wird an zwei Tagen ein außerschulischer Lernort für die Pestalozzi Mittelschule. Das Team des Bauspielplatzes freut sich sehr, das Konzept der Pestalozzi Schule mit umsetzen zu dürfen, denn dies entspricht dem Geist und der Freude an Innovation der Regensburger Eltern e.V..

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