Aus unseren Einrichtungen, Schulkind

Post gegen die Einsamkeit und für mehr Gerechtigkeit

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Milka Petrovec, Leitung der offenen Ganztagsbetreuung an der Mittelschule St. Wolfgang

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Die 5. und 6. Klassen der Offenen Ganztagsbetreuung an der Mittelschule St. Wolfgang haben einen kleinen Lichtblick in den Alltag der Bewohner:innen eines Regensburger Seniorenheims gebracht – mit liebevoll gestalteten Briefen.

Nach dem Vorbild des Bamberger Landrats Johann Kalb, der 2020 die Aktion Weihnachtspost gegen die Einsamkeit ins Leben rief, bei der Briefe, Weihnachtskarten und Fensterschmuck an ältere oder pflegebedürftige Bürger:innen und Bewohner:innen von Senioren- und Pflegeheimen verschickt wurden, brachten wir die Idee in die 5. und 6. Klassen der Offenen Ganztagsbetreuung an der Mittelschule St. Wolfgang. Besonders in diesen schwierigen Zeiten wird die Einsamkeit der Senior:innen durch die Corona-Isolation immer größer. Mit der Aktion bringen die Schüler:innen einen kleinen Lichtblick in den Alltag der Heimbewohner:innen. Mit Freude und Hingabe wurde die Weihnachtspost kreativ gestaltet und mit Sorgfalt geschrieben. Um die Post personalisieren zu können, wurde schon im Vorfeld Kontakt zu einem hiesigen Altersheim aufgenommen.

Briefe für Gerechtigkeit

Mit Briefe gegen das Vergessen beteiligten wir uns dieses Jahr zum sechsten Mal beim Briefmarathon der Schulen, der jedes Jahr im Dezember – am 10. Dezember ist Tag der Menschenrechte - von Amnesty International organisiert wird. Täglich werden Menschen weltweit festgenommen, bedroht, gefoltert und getötet: Sie hatten ihre Meinung geäußert, sich für die Menschenrechte in ihrem Land eingesetzt oder mit friedlichen Mitteln ihre Regierung kritisiert. Viele von ihnen erfahren kein faires Gerichtsverfahren, sondern landen hinter Gittern unter unterschiedlich schwierigen Haftbedingungen. Diese Menschen brauchen unseren Schutz, unsere Solidarität und unseren Einsatz!

Die Pandemie hat auch den Einsatz für diese Menschen erschwert, deswegen ist unser Engagement umso wichtiger. Nachdem den Schüler:innen die diesjährigen Fälle vorgestellt wurden, bedurfte es keiner großen Motivation mehr. Sie waren ob der vielen Fälle sichtlich erschüttert! Nach einer kurzen Erläuterung ging das Schreiben los. Manchmal werden wir gefragt, ob unsere Briefe wirklich etwas bewirken. Erfreulicherweise können wir den Schüler:innen die Benachrichtigungen über verbesserte Haftbedingungen, Aufnahmen der Verfahren oder sogar Freilassungen mancher Gefangenen vorlegen, was die Motivation zusätzlich erhöht. Denn wie die Organisation Amnesty International sagt: Tausende Nachrichten, die die Einhaltung der Menschenrechte fordern, lassen sich nicht ignorieren!

Die Schüler:innen haben sich sehr viel Mühe bei ihren Briefen gegeben.

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