Kultur

PECHA KUCHA – WAHL SPEZIAL im Ostentor

Ulrike Hecht

(Fast) alle Regensburger OB-Kandidat:innen stellen sich auf der Bühne im Regensburger Ostentor-Kino vor – mit 20 Bildern à 20 Sekunden.

PechaKucha Regensburg. 20 Bilder à 20 Sekunden um ein Thema vorzustellen. Insgesamt also 6 Minuten 40. Diesem Vortragsformat stellten sich am 4. März im Ostentorkino (fast) alle Regensburger Oberbürgermeisterkandidat*innen. Und – entgegen der Erwartungen mancher treuer Pecha-Kucha-Besucher:innen – es wurde ein sehr unterhaltsamer Abend!

Was ist Pecha Kucha?

Pecha Kucha bedeutet soviel wie "andauernd quatschen" und wurde ursprünglich in Japan entwickelt, um "Andauerndes Gequatsche" bei Präsentationen zu verhindern. Heute gibt es Pecha-Kucha Veranstaltungen in der ganzen Welt. Dabei kann prinzipiell jeder über alles reden – nur eben nicht länger als 6 Minuten 40. Das Wahlspezial war schon die 27. Pecha Kucha Veranstaltung in Regensburg. Veranstalter sind die Bürogemeinschaft Hôtel des Artistes - Bürogemeinschaft für Design, der Fotograf Florian Hammerich und das Ostentor Kino. Das Regensburger Pecha Kucha Publikum ist verwöhnt. Bei vergangenen Abenden wurde mit viel Wort- und Bildwitz über die eigene Darmspiegelung berichtet, tiefsinnig über das Malen von Sonnenuntergängen reflektiert oder selbstkreierte Krankheitsbilder erläutert.

Die OB-Kandidat:innen hatten die Vorgabe, ihre Person und die politischen Ziele ihrer Partei zu präsentieren. Die Reihenfolge der Vorträge wurde per Los bestimmt, die Moderation übernahm sehr charmant und überparteilich Uli Scherr vom Bayerischen Rundfunk – das Ganze vor komplett ausverkauftem Haus. Naturgemäß war an dem Abend viel von Fridays for Future, Verkehrswende, ÖPNV, sozialem Wohnungsbau und politischer Verantwortung die Rede, quer durch alle Parteien. Immer wieder trauten sich die OB-Kandidat:innen aber auch, einen Blick hinter die Kulissen zu geben.

Fast alle Kandidat:innen standen im Ostentor Kino auf der Bühne – nur Astrid Freudenstein (CSU) fehlte. (Foto: Pecha Kucha Regensburg)

Ausgewählte Highlights

Spannend wurde es, wenn die Politiker:innen einen Blick auf ihre Persönlichkeit hinter dem Politiker gewährten: Benedikt Suttner verkleidet als David Hasselhoff, Stefan Christoph gleichgestellt mit Elvis Presley oder Josef Artinger im alternativen Zivildienst-Look. Vom Publikum mit Applaus honoriert wurde auch, wer sich selbst nicht zu ernst nahmen, etwa Horst Meierhofer, der gestand, dass für ihn nach einem Semester Politikstudium klar war, das das nicht das Richtige für ihn sei. Auch ungewollte Komik wurde dankbar aufgenommen, etwa als Christian Janele für eine höhere Bustaktung plädierte, damit Kinder zu Hause nicht vor leeren Tellern sitzen müssen, während die Mutter auf den Bus wartet. Oder als Gertrud Maltz-Schwarzfischer von ihren Plänen vom Haus für Engagement für Ehrenamtlichen berichtete und dabei ein Bild von gamenden Jugendlichen erschien.

Sorgte für Lacher im Publikum: Benedikt Suttner (ödp) erzählte von seiner Vergangenheit als David Hasselhoff-Double. (Foto: Pecha Kucha Regensburg)

Fazit

Kompliment an alle OB-Kandidat:innen, die sich dem Pecha Kucha-Format gestellt haben und auch als Entscheidungshilfe für die Wahl am 15. März 2020 unbedingt sehenswert! Alle Vorträge der OB-Kandidat:innen kann man auf der Website des HÔTEL DES ARTISTES ansehen.

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