KulTür schafft Teilhabe

Soziale Integration durch kulturelle Teilhabe, dafür steht KulTür. Der gemeinnützige Verein setzt sich für Menschen an der Armutsgrenze ein – und sucht noch weitere Unterstützer:innen.

„Als ehemals alleinerziehende Mutter von zwei Kindern weiß ich, dass vor allem an der kulturellen Teilhabe gespart werden muss und gespart wird – das ist besonders auch für die Kinder bedauerlich. Es ist schön zu sehen, wie glücklich viele Besucher:innen bei den Veranstaltungen reagieren. Es ist ein Geben und Nehmen. Vielen Dank!“ Die Begeisterung einer KulTür-Gästin ist spürbar. Mittlerweile engagiert sie sich selbst ehrenamtlich bei KulTür Regensburg.

Soziale Integration durch kulturelle Teilhabe – dafür steht KulTür, inzwischen eine feste Institution in Regensburg. Der gemeinnützige Verein setzt sich für Menschen an der Armutsgrenze ein, trägt zu einer offenen, bunten und solidarischen Stadtgesellschaft bei und übernimmt sozial-kulturelle Verantwortung. Bundesweite Auszeichnungen sprechen für die Nachhaltigkeit und Qualität. 200 Kultur- und Sozialpartner aus der Region unterstützen die Mission.

Das Engagement des zehnköpfigen KulTür-Teams um Geschäftsführerin Britta Kutzner (unten links), der 30 Ehrenamtlichen und auch der weit über 1000 KulTür-Gäste zielt auf „Kultur für alle“ ab – angefangen bei der kostenfreien Vermittlung von monatlich rund 550 Eintrittskarten an Menschen mit wenig Einkommen bis hin zu Projekten, die von Jung bis Alt Musik, Theater, Literatur und bildende Kunst mitgestalten lassen. Die Bedeutung sozialer Integration lässt sich in Zahlen kaum messen. Der Wert, der seit 2015 an KulTür-Gäste vermittelten Eintrittskarten beeindruckt aber: über 950.000 Euro.

Kultur für alle Kinder ermöglichen

„Kultur ist ein wichtiger Motor für Integration,“ so Britta Kutzner. „Zugang zur Kultur für alle Kinder zu ermöglichen, sehen wir als eine hochpriore gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“ Den Rahmen schafft die Initiative Kinder-KulTür Regensburg, die Kulturerlebnisse für Kinder in einkommensschwachen Verhältnissen, Heimen oder Flüchtlingsunterkünften ermöglicht. Die Patenschaft hat der Rotary Club Porta Praetoria inne. Dank der jüngsten Spende in Höhe von 10.000 Euro können noch mehr kleine KulTür-Gäste an Veranstaltungen teilnehmen und sogar mehrtägige Ferienangebote ausprobieren.

Darüber hinaus initiiert Kinder-KulTür Projekte in der gewohnten Umgebung der Kinder, um Neugier und Hunger auf Kultur zu wecken oder beteiligt sich an Aktionen von Kooperationspartner wie Kultur im (Aberdeen)Park. Bei „Kinder KulTür meets Mobile Kita” unterstützt das KulTür-Team mit musik- und tanzpädagogischen Impulsen. Aktuell laufen auch schon die Planungen für die Aktion „Kultur-Wunsch” im Winter.

Ein großer Traum des KulTür-Teams ist der „Jamliner“. In diesem „Tourbus” sollen Kinder im gesamten Landkreis – angeleitet von pädagogischem Fachpersonal – selbst Musik machen können. Doch die Finanzierung liegt im sechsstelligen Bereich – dieser Betrag muss erst einmal eingeworben werden. „Nur mit weiteren Partner:innen können wir unseren Auftrag ‘Kultur für Alle’ stemmen,“ betont Britta Kutzner. Vergleichbare Einrichtungen sind zum Teil in kommunale Strukturen mit einem festen Etat eingegliedert. „Wir agieren eigenständig und finanzieren uns fast nur aus Spenden.“ KulTür braucht kontinuierlich Unterstützer:innen, um das Budget für die Umsetzung neuer Ideen zu sichern. Das kostet Kapazität.

Die Gründung des Fördervereins „Freunde von KulTür“ 2021 hat KulTür zusätzliche Kompetenz im Bereich Kultur-, Netzwerk-, Eventmanagement und Jugendarbeit gebracht. Aber auch ein Förderverein wirkt nur mit einem festen Mitgliederstamm nachhaltig. „Hier stehen wir noch am Anfang,“ so der 1. Vorsitzende Zoltán Ritter (Foto oben rechts). Weitere Spender:innen und Freunde von KulTür sind dringend nötig, damit KulTür vielen Menschen zugutekommen kann. Egal ob kulturelle, soziale, politische Organisation, Initiative, Unternehmen oder Privatpersonen, alle sind willkommen.