Jedes Jahr das gleiche Chaos: Die Umstellung auf Sommerzeit bringt den Familienalltag aus dem Takt. Einschlafprobleme, quengelige Kinder und unausgeschlafene Eltern sind vorprogrammiert. Doch gibt es Wege, den Übergang stressfreier zu gestalten? Das sagen unsere Expert:innen.
Obwohl wir uns darauf freuen, dass es abends länger hell ist, graut mir schon vor der Umstellung auf die Sommerzeit. Unser Familienleben kommt dadurch völlig aus dem Takt. Normalerweise achten wir darauf, dass unser Tagesablauf einen festen Rhythmus hat. Natürlich ist nicht alles auf die Minute fest geplant, aber es gibt einige Fixpunkte wie die Essens- oder Bettgehzeiten. Durch die Uhrumstellung kommt alles durcheinander: Abends können die Kinder (4,5 Jahre und 2 Jahre alt) zur gewohnten Uhrzeit nicht einschlafen, weil sie noch nicht müde sind. Trotzdem müssen wir morgens rechtzeitig aufstehen, um pünktlich in die Kita und die Arbeit zu kommen, egal wie müde die beiden noch sind. Der Ältere macht normalerweise keinen Mittagsschlaf mehr, aber wenn er in der Nacht zu wenig geschlafen hat, kann es passieren, dass er am späten Nachmittag einschläft und dann am Abend erst recht nicht müde und aufgedreht ist – ein Teufelskreis. Die Kleine ist bei Schlafmangel extrem quengelig und weinerlich und die beiden streiten ständig. Und weil auch wir Eltern die ersten 1-2 Tage nach der Umstellung unausgeschlafen und leicht reizbar sind, liegen die Nerven bei allen tagelang blank. Wie bekommen wir einen entspannteren Start in die Sommerzeit hin?
1Schlafenszeit schrittweise anpassen
Die Zeitumstellung stellt für viele Familien eine echte Herausforderung dar, insbesondere wenn es um den Schlaf der Kinder geht. In der Tat sind solche Schwierigkeiten weit verbreitet und beschäftigen viele Familien. So ziemlich die einzige Möglichkeit, die Umstellung zu erleichtern, besteht darin, den Tagesrhythmus bereits einige Tage vor der Zeitumstellung schrittweise anzupassen. Das bedeutet, die Schlafenszeit der Kinder täglich um etwa 10 bis 15 Minuten vorzuverlegen. So wird die volle Stunde Zeitumstellung auf kleinere Schritte aufgeteilt und die Kleinen können sich besser daran gewöhnen. Wichtig ist auch, abends eine ruhige Atmosphäre zu schaffen. Dazu können warme Lichtquellen, entspannende Ritua-le wie Vorlesen oder gemeinsames Singen beitragen. Am Ende ist aber auch Geduld gefragt – es kann einige Tage dauern, bis sich der gesamte Familienrhythmus stabilisiert hat. Viel-leicht hilft es auch, sich die positiven Aspekte der Sommerzeit vor Augen zu führen: mehr gemeinsame Zeit in der Abendsonne!
2Ruhige Abende, viel Bewegung
Wir können in der Krabbelstube normalerweise keine größeren Probleme nach der Zeitum-stellung auf die Sommerzeit feststellen. Aber ich kann verstehen, dass es zum Teil für Familien vorübergehend schwierig sein kann. Ich würde empfehlen die Tage, bzw. vor allem die Nachmittage und Abende bereits vor der Zeitumstellung sehr ruhig zu gestalten, auf Mediennutzung zu verzichten und lieber mit den Kindern die Zeit mit Spiel und Bewegung in der Natur verbringen. Kurz vor der Zeitumstellung würde ich jeden Tag ein bisschen früher mit dem Abendprogramm beginnen. Insgesamt würde ich versuchen, mir keinen allzu großen Kopf über die ganze Sache zu machen und so weit als möglich entspannt an die Umstellung heranzugehen.
3Schrittweise Anpassung des Tagesrhythmus
Die Zeitumstellung kann einen eingespielten Rhythmus ziemlich aus dem Takt bringen und stellt eine echte Belastung für den Familienalltag dar. Nicht wenigen Eltern graut es davor, plötzlich eine Stunde früher in den Tag starten zu müssen. Eine achtsame Annäherung an die neue Zeit ist für Kinder oft sehr hilfreich. So vermeidet man das Jetlag-Gefühl, das man andernfalls für mehrere Tage nach der Umstellung in Kauf nehmen muss. Mein Tipp: Startet mit dem kleinschrittigen Übergang eine knappe Woche vorher und verlegt das Zubettgehen inkl. aller Routinen und Rituale etwa 10 Minuten nach vorne. Dunkelt rechtzeitig ab und vermeidet abends grelles Licht und actionreiche Spiele, um das frühere Einschlafen zu begünstigen. (Das gilt auch für die Eltern: TV und Handy ausmachen und nicht so lange aufbleiben). Am nächsten Morgen weckt die Kinder entsprechend 10 Minuten früher als üblich. Hier können (Tages-)Licht, Bewegung, und frische Luft helfen, in Schwung zu kommen. Nach Möglichkeit solltet ihr in Folge auch alle Fixpunkte im Tagesverlauf wie auch den Tagschlaf des jüngeren Kindes vorverlegen. Nun jeden Tag weitere 10 Minuten früher starten. So rutscht ihr easy in den neuen Rhythmus. Ich wünsche einen entspannten Frühlingsstart!
Titelbild gemalt von Klara (13)
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