50:50 oder eher traditionell? Wir haben Regensburger Eltern gefragt, welche Rolle der Vater in ihrem Familienalltag spielt. Hier kommen ihre Antworten.
1Familie Scharl (Krabbelstube Pommernstraße)
Papa und Mama haben bei uns in der Familie eine gleichwertige Stellung. Da wir beide Teilzeit arbeiten, können wir uns viel Zeit für gemeinsame Aktivitäten nehmen. Dazu zählen z. B. Ausflüge zu dritt oder mit der Familie. Es ist uns wichtig, dass jeder auch Zeit allein mit Felix verbringt. So bedeutet Papa / Felix Zeit oft gemeinsam etwas zu bauen, wie z. B. Weihnachtsholzsterne oder auf Ur-Opa seiner Werkbank Haselnüsse zu knacken. Bei den alltäglichen Aufgaben wie kochen, Wäsche waschen oder ins Bett bringen wechseln wir uns ab. In Erziehungsfragen helfen wir uns gegenseitig und jeder sagt, wenn etwas nicht so gut läuft. Nur ein Thema ist bei uns ganz Klischeehaft: wenn etwas kaputt geht, muss der Papa es wieder reparieren.
2Familie Kandlbinder (Krabbelstube Altmannstraße)
Seit der Geburt unseres zweiten Sohnes arbeitet Papa nur noch 30 Stunden und deckt damit genau die Kita-Betreuungszeiten unseres Sohnes Lucas ab. So kann Papa ihn abholen und mit ihm den Nachmittag draußen verbringen – am liebsten auf den Baustellen oder Spielplätzen der Umgebung. Zuhause übernimmt Papa das morgendliche Aufstehen mit dem Großen und kann so der Mama nach einer unruhigen Nacht mit dem Neugeborenen noch etwas Schlaf verschaffen. Weiteres wie Essen kochen, Umziehen oder Zu-Bett-bringen teilen wir unter uns Eltern spontan auf. So wie es für die Kinder und uns gerade gut ist.
3Familie Gosemann/Kostic (Stadtpark-Kindergarten)
Familienalltag ohne Papa, das gibt es bei uns nicht. Papa zu sein heißt bei uns nicht, die Kinder nur beim Abendessen zu sehen und etwas Freizeit am Wochenende mit ihnen zu verbringen. Papa zu sein bedeutet für uns, so viel Zeit wie möglich als Familie zu verbringen und sowohl die schönen Ereignisse des Familienlebens mitzubekommen, als auch die Anstrengungen des Alltags gemeinsam zu meistern. Gerade in schwierigen Phasen lernt man sich selbst und die eigenen Kinder richtig kennen. Unsere Kinder sind nur einmal klein und die Zeit die man jetzt verliert, bekommt man nie wieder. Deswegen haben wir uns entschlossen: Lieber weniger arbeiten und dafür mehr Familienzeit. Das Papa-Sein ist für mich trotz Arbeit ein Vollzeitjob und das soll auch so bleiben!
4Familie Schellkopf (Krabbelstube Fidelgasse/ Stadtpark-Kindergarten)
Lustige Frage irgendwie, gleichzeitig gar nicht so leicht zu beantworten – Stellenbeschreibung habe ich noch keine gesehen. Im Grunde sind es ja auch verschiedene Rollen, einige davon im steten Wechsel mit der Mama. Zum Standard gehören Transportbeauftragter (zu KiGa und Krabbelstube), Sportgerät-Trainer-Spielpartner-Gegner (je nach Bedarf), Klagemauer, Abendvorleser, schlechtes Beispiel (schmutzige Schuhe, Sachen nicht aufräumen), Großeinkäufer. Der wichtigste Job ist aber wahrscheinlich Barkeeper (Mama mischt einfach viel zu wenig Apfelsaft in das Wasser). Am Ende hilft nur die goldene Regel: Ask your Customer, also den Rest der Familie. Die Mutter sagt: Kaffee ist wichtig, Jakob sagt: Baseball spielen, Finn sagt: noch mal (klingt zumindest so). Die beiden großen Schwestern verweigern die Aussage. Es bleibt anspruchsvoll.