Gerade bei der Mülltrennung und vor allem bei der Müllvermeidung kann jede:r von uns so viel und so einfach tun. Darum ist es zum Beispiel sinnvoll, unverpackt einzukaufen.
Neulich vor den Papiertonnen. Meine Enkelin und ich haben gebastelt, wir wollen die Papierschnipsel und einiges mehr in die Papiertonnen vor dem Haus werfen, bevor wir in die Stadt gehen. Es ist kurz vor Weihnachten, die Tonnen sind übervoll, alle im Haus haben gut bei diversen Online–Konzernen bestellt. Und dann liegt da auch noch eine Plastiktüte mit leeren Tablettenschiffchen, Alufolien und so weiter, ich schimpfe laut, nehme die Tüte und weiteres Plastikzeug und entsorge es im Keller in den gelben Sack. „Oma, Du bist doch nicht der Müllmann hier“, sagt meine Enkelin erstaunt. Nein, bin ich nicht, aber Plastik gehört nicht in die Papiertonne, das passt nicht zusammen, sonst ist das Altpapier verunreinigt, man kann nicht neues Papier daraus gewinnen. Wir haben auch noch den Biomüll dabei, vorne an der Kreuzung steht die braune Tonne, dort ein ähnliches Bild: Einwegbecher, schwer abbaubare Bioplastiktüten, heute liegt mal keine Flasche drin. Ich schimpfe auf die blöden Leute, meine Enkelin ermahnt mich, dass man solche Worte nicht in den Mund nimmt.
Trotzdem: es ist zum Verzweifeln. Gerade bei der Mülltrennung und vor allem bei der Müllvermeidung kann jede:r von uns so viel und so einfach tun. Beim Obstkaufen, Mandarinen und Bananen sind gefragt, suchen wir dann gezielt nach unverpackten Sachen, was auch im Bioladen nicht ganz einfach ist. Und einiges an Lebensmittel wie zum Beispiel Nüsse, Mehl, Zucker, Haferflocken gibt es im Unverpackt–Laden, für den müssen wir einige Schritte mehr gehen, sehr zum Ärger meiner Enkelin. Aber dann macht es ihr schon Spaß, die Nüsse mit dem Schäufelchen in mitgebrachte Glas zu füllen. Alles schaut hier eher nach einem kleinen Kaufladen aus.
Fakt ist: Mülltrennung ist sinnvoll, Müllvermeidung notwendig zum Energiesparen und für Umwelt. Mittlerweile schwimmen in den Ozeanen fünf Inseln aus Plastikmüll, jede 4,5 mal so groß wie die Bundesrepublik. Einwegplastik, von uns fleißig sortiert, landet zum größten Teil in Malaysia, vieles davon anschließend im Meer. Die Stadt Regensburg möchte mit ihrer Zero Waste Strategie ganz konkret das jährliche Müllaufkommen der Einwohner:innen von derzeit 300 Kilogramm pro Person auf 50 Kilogramm pro Person senken. Hierzu kann jeder Privathaushalt leicht beitragen.
Der Tipp: Darum ist es sinnvoll, unverpackt einzukaufen, in Läden, die Nahrungs- und Reinigungsmittel unverpackt oder zum wieder Auffüllen anbieten. Die gibt es in Regensburg und den Umlandgemeinden. Regionale unverschweißte Lebensmittel gibt es im neuen Genossenschaftsladen Radis&Bona, beim Gemüsehändler in der Ostengasse, vor den Toren der Stadt in Winzer direkt beim Erzeuger. Das alles hilft CO2 und Energiesparen und reduziert den Müll.