Großeltern, Institutionen und Organisationen

Omas beste Klimarezepte: Wie viel Plastik muss sein?

Cornelia Wabra (Omas for Future / Regionalgruppe Regensburg)

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Gerade beim Spielzeugkauf kommt man um Plastik oft nicht herum: Ist das Spielzeug selbst nicht aus Plastik, dann im Zweifel die Verpackung. Also was tun?

Neulich in der Spielwarenabteilung eines Kaufhauses. Ich suche Geschenke für diverse Enkelkinder, Großnichten und –neffen, die demnächst Geburtstag haben. Der Sommer kommt bald und ich erinnere mich, wie gerne meine Buben im und mit Wasser gespielt haben. Also suche ich nach Wasserspielzeug, Taucherbrillen, Spritzen, Wasserbällen, Schwimmreifen, kleine Luftmatratzen. Gibt es alles bunt und in großer Auswahl, alles aus Plastik und auch nochmal gut in Plastik eingeschweißt. Fast nichts gibt es lose, einzeln oder unverpackt zu kaufen. Überhaupt ist die ganze Spielzeugabteilung ein einziges riesiges Plastiklager, ich bin ärgerlich und hilflos.

Im Spielzeugladen eines regionalen Einzelhändlers in der Altstadt ist es etwas besser. Ich finde einige unverpackte Sachen, andere sind auch dort nochmal sinnlos mit Plastik ummantelt. Aber es gibt Spielzeug mit Ökosiegel und gut beraten werde ich noch dazu. Letztendlich kaufe ich mit schlechtem Gewissen eine Mischung buntes und witziges Wasserspielzeug in beiden Läden. Die Plastikumverpackung lasse ich gleich dort, weil die von den Kindern sowieso sofort runter gerissen wird. Die Frau an der Kasse ist nicht begeistert. Aber wie sonst soll ich darauf aufmerksam machen, wie überflüssig ich das finde?

342.000.000 Bäume müssten neu gepflanzt werden, um die 3,42 Mio. Tonnen CO2 auszugleichen, die jährlich für die Produktion des in Deutschland verbrauchten Plastiks freigesetzt werden. Eine unvorstellbare Menge, wo und wie soll man all diese Bäume denn pflanzen? Mit dem Strom, der für die Plastik-Produktion verbraucht wird, könnten 400.000 Einfamilienhäuser ein ganzes Jahr lang versorgt werden. Nur 15,6 Prozent des Einwegplastiks werden recycelt. Mehr nicht. Das meiste Plastik wird in Malaysia und anderen armen Ländern entsorgt – dort sehr oft im Ozean.

Tipp von der Oma: Lass Verpackungsplastik wann immer möglich im Laden. Je mehr sich das dort stapelt, umso mehr wird der Einzelhandel Druck machen, nicht eingeschweißte Ware zu verkaufen. Aber hier ist vor allem auch die Politik gefragt, mit strengeren Auflagen und Gesetzen. Also unterstütze ich jede mir sinnvoll erscheinende Petition.

 

Headerbild: gemalt von Felix (8)

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