Die Regensburger Eltern wollen mit dem neuen HÄNDE-System das Ehrenamt stärken und den Gemeinschaftsgeist im Verein stärken: Familien leisten jährlich sechs „HÄNDE“ durch Mithilfe oder Ausgleichszahlungen – vom Bauspielplatz bis zum Kuchenbuffet. Dieses Modell entlastet engagierte Eltern, schafft Gerechtigkeit und trägt nachhaltig zur Familienfreundlichkeit in Regensburg bei.
Seit über 50 Jahren engagiert sich der Verein Regensburger Eltern e.V. für die Familienfreundlichkeit der Stadt Regensburg. Damit diese Arbeit weiterhin gelingen kann, wurde mit Start des neuen Kita-Jahres die verpflichtende Elternarbeit nach dem HÄNDE-System eingeführt. Alle Familien, die einen Platz in einer Kita der Regensburger Eltern e.V. haben, sollen sich so auch in die Vereinsarbeit einbringen und damit viele helfende Hände gemeinsam Großes erreichen.
Wie funktioniert das HÄNDE-System?
Jede Familie muss im Kita-Jahr 6 HÄNDE erbringen, was beispielsweise durch das Übernehmen von Aufgaben im Verein oder Zeitungsteam, Kuchenspenden oder die Mitarbeit auf dem Bauspielplatz oder beim Grieser Spitz Fest möglich ist. Für Familien, die keine Zeit für ehrenamtliches Engagement haben, besteht die Möglichkeit, die HÄNDE durch eine Ausgleichszahlung von 20 € pro HAND abzulösen. So können wir Studierende oder Schüler bezahlen, die uns bei den anfallenden Aufgaben helfen. Eltern, die keine Zeit haben, sich zu engagieren, müssen also kein schlechtes Gewissen haben. Und natürlich gibt es auch Sonderregelungen, z.B. für Alleinerziehende.
Warum wurde die verpflichtende Elternarbeit überhaupt eingeführt?
Uns ging es vor allem darum, eine gerechtere Verteilung der Aufgaben zu erreichen. In der Vergangenheit waren es oft dieselben Eltern, die sich ehrenamtlich engagiert haben. Diese Eltern wollten wir entlasten, genauso wie unsere Einrichtungen. Es ist auf Dauer nicht tragbar, dass unsere Mitarbeiter:innen immer wieder auf die Eltern zugehen und um Hilfe bitten müssen, wenn etwas ansteht.
Wie wurde dieses Modell entwickelt?
Die Idee, eine verpflichtende Elternarbeit einzuführen, kam nicht von Heute auf Morgen. Bei vielen anderen Trägern gibt es bereits ähnliche Modelle, und auch die Regensburger Eltern e.V. wollten eine Struktur schaffen, die den Verein langfristig stärkt. Um ein Modell zu finden, das zu uns passt, haben wir die Idee in den unterschiedlichen Vereinsgremien diskutiert und entwickelt: im Aufsichtsrat und Beirat, mit den Elternsprecher:innen und Einrichtungsleitungen.
Woher wissen die Eltern, was sie tun können?
Das Modell wurde auf den Elternabenden in den Kindertageseinrichtungen vorgestellt und von den Familien sehr positiv aufgenommen. Einige Eltern haben schon eigene Ideen eingebracht, wie sie den Verein unterstützen können. Das ist für uns ein ermutigendes Zeichen dafür, dass die Elternarbeit als Gemeinschaftsprojekt verstanden wird. Über aktuelle Aktionen und Projekte werden die Familien zukünftig regelmäßig über die Kita-App und einen Jahresplan informiert.
Welche Ziele verfolgen die Regensburger Eltern e.V. mit dem HÄNDE-System?
Unser Verein versteht sich als Gemeinschaft, die über die reine Betreuung in den Einrichtungen hinausgeht. Wir möchten aktiv zur Familienfreundlichkeit der Stadt Regensburg beitragen, und das gelingt nur mit einem starken Ehrenamt. Wir brauchen engagierte Eltern, die unsere Projekte und Veranstaltungen mit Leben füllen. Ob beim Bauspielplatz, der Elternzeitung oder Familienfesten – die ehrenamtliche Mitarbeit ist ein wichtiger Teil unserer Vereinsphilosophie. Ohne diese Unterstützung wäre vieles gar nicht möglich.
Gibt es etwas, das ihr den Eltern mit auf den Weg geben möchten?
Wir möchten die Eltern ermutigen, sich aktiv einzubringen. Wir verstehen das HÄNDE-System nicht als Last, sondern als Chance, den Verein und das Leben in unserer Stadt mitzugestalten und dabei Gleichgesinnte kennenzulernen!